Verleihung des Hertie-Preises an Bernd Braun

Der Hertie-Preis 2016 für Engagement und Selbsthilfe wird bereits seit 25 Jahren verliehen und ist eines der ältesten Projekte der Stiftung im Bereich Neurowissenschaften. Mit dem Engagement-Preis würdigt die Stiftung Aktionen von Einzelpersonen oder Selbsthilfegruppen zugunsten Neurodegenerativ- oder MS-Erkrankter.

Die Aktivitäten sollen möglichst kreativ, ungewöhnlich oder durch einen besonderen Zusammenschluss von unterschiedlichen Menschen geprägt sein. Die Größe des Projekts ist dabei weniger entscheidend als der Einsatz der Akteure.

Unter den bisherigen Preisträgern ist z.B. eine Journalistin, die einen MS-Podcast produziert. Oder eine Gruppe IT-Studenten, die gemeinsam mit Parkinson-Erkrankten ein trainierendes Videospiel entwickelt hat. Prämierte Aktionen schauen über den Tellerrand, machen anderen Betroffenen Mut, bauen Vorurteile ab und schaffen idealerweise Aufmerksamkeit.


Auszug aus der Laudatio:
Schon mehrfach initiiert Bernd Braun die Segeberger Symposien, die unter dem Motto „Medizin trifft Kunst“ stattfinden. Bernd Braun, seit 2005 an Parkinson erkrankt, weiß, dass die Krankheit ihre Betroffenen nicht nur mit körperlichen Einschränkungen konfrontiert, sondern im Krankheitsverlauf auch psychologische Begleiterscheinungen wie Angst und Depressionen auftreten können. Das Symposion bietet Workshops zu Tanz, Musik, Gesang und Theater an, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst die aktivierende Wirkung von Musik erleben können. Ziel der Workshops ist es, Betroffene nicht nur in psychologischer Hinsicht zu motivieren, sondern auch Raum für gemeinsames Erleben und gegenseitigen Austausch zu bieten.

Die Jury des Hertie-Engagementspreises würdigt insbesondere den kreativen Einsatz, mit dem die Symposien initiiert wurden und fördert mit 5.000 EUR den Fortbestand.